Pionierkameradschaft Holzminden
 
                   

  

                









































Historischer Rückblick auf die Pionierkameradschaft
von 1951 bis 2015

2006 besteht die Pionierkameradschaft Holzminden 55 Jahre.
Rückblick und Ausblick wurden besonders eindrucksvoll in den Tagen vom 8.Juni bis 10.Juni
2001 in den Jubiläumsfeiern zum 50. Geburtstag dargestellt.
Gäste, Freunde, Mitglieder fanden sich zusammen, um den Festtag würdig zu begehen.
Die Gründung der Pionierkameradschaft Holzminden, die sich zur damaligen Zeit
"Vereinigung ehemaliger Holzmindener Pioniere" nannte, erfolgte sechs Jahre nach Ende des
2.Weltkrieges am 17.u.18.02.1951. Der 2.Weltkrieg endete am 8.Mai 1945, für Deutschland
in einem völligen Zusammenbruch, mit Millionen Toten, einem total zerstörten Land,
heimatlosen Menschen, noch immer ehemalige Soldaten in sowjetischer Gefangenschaft und
keine Aussicht auf bessere Zeiten.

Bei den zurückgekehrten Soldaten wird der Wunsch deutlich, eine Vereinigung zu gründen,
die die alte, in Freud und Leid begründete Kameradschaft, speziell der Holzmindener
Pioniere, neu belebt. Der Zusammenschluss in bewährter Kameradschaft wird besonders
begründet durch viele Notlagen, in die ehemalige Soldaten geraten sind. Oft stellungslos,
leben sie in unverschuldeten, manchmal trostlosen Verhältnissen. Viele Schwerbeschädigte
brauchen Hilfe. Witwen und Waisen gefallener oder gestorbener Kameraden sind in Not.
Auch Vermisstenschicksale können in Gemeinschaft besser aufgeklärt werden.
Nach vielen Gesprächen und einer intensiven Vorbereitungszeit wird im Strandhotel die
"Vereinigung ehemaliger Holzmindener Pioniere" in Anwesenheit von mehr als dreihundert
Kameraden gegründet. Es wird eine eindrucksvolle Veranstaltung, die der "Tägliche
Anzeiger" in seiner Ausgabe vom 19.2.1951 besonders würdigt.

Zur gleichen Zeit ist in der Bundesrepublik das Bestreben, die bereits 1925 gegründete
Dachorganisation "Waffenring Deutscher Pioniere", die später durch Hitler verboten wurde,
neu zu beleben. Da die kleine Garnisonsstadt Holzminden allen ehemaligen Pionieren gut
bekannt ist, wird beschlossen, hier das erste Bundestreffen Deutscher Pioniere vom 2.8. bis
4.8.1952 in Holzminden abzuhalten.

Auf dieses 1. Bundestreffen Deutscher Pioniere hat sich die neugegründete
Pionierkameradschaft umfassend vorbereitet, und so kommt es zu einem eindrucksvollen
Wochenende mit einer großen Beteiligung aus der ganzen Bundesrepublik. In der Stadthalle
feiern die Besucher an drei Abenden bei Festansprachen und Musikdarbietungen das
Wiedersehen. Zwei Tage sind mit Gründungsvorbereitungen, die in vielen Einzelgesprächen
und Arbeitsgruppen geführt werden, ausgefüllt. Das Programm beinhaltet einen Gottesdienst,
Totenehrung, Konzerte auf dem Markt- und Haarmannplatz, Vorführungen der
Grenzschutzabteilung und Besichtigungen von Kaserne und Übungsplätze. Für alle
Teilnehmer ist dieses Treffen ein erinnerungsreiches und für die Pioniere ein bedeutendes
Wochenende in ihrer Garnisonsstadt Holzminden.

1972 wird die Holzmindener Pionierkameradschaft, diesmal mit umfassender Unterstützung
des Pionierbataillon 1, wieder mit der Durchführung eines Bundestreffens beauftragt.
Das 8. Bundestreffen Deutscher Pioniere in Holzminden, vom 9. bis 12.6.1972, wird ein
voller Erfolg. Zeitweilig über 7000 Besucher erleben die stets gut vorbereiteten
Veranstaltungen der Pionierkameradschaft und der aktiven Pioniertruppe des Standortes u. a.
Feierliches Gelöbnis mit Großem Zapfenstreich, Vorführungen und Wettkämpfe auf dem
Wasserübungsplatz, Empfänge durch Stadt und Bataillon und als besonderes Erlebnis ein
Kameradschaftsabend in der Stadthalle. Dabei sind viele Ehrengäste, Abgeordnete aus allen
politischen Bereichen, zwei Kommandierende Generale, der Divisionskommandeur, der
General der Pioniertruppen, Offiziere und Unteroffiziere aus den verschiedensten Garnisonen,
Abordnungen der Pionierkameradschaften des Waffenringes und natürlich auch der Rat und
die Bürger der Stadt Holzminden anwesend.

Das 25-jährige Bestehen begeht die Pionierkameradschaft am 28.8.1986 in würdiger Form.
Der Vorsitzende begrüßt viele Gäste u. Bundestagsabgeordnete, den Kommandeur,
Gründungsmitglieder, zahlreiche Vereine aus der Stadt und Pionierkameradschaften der
Umgebung.
Die Festansprache hält der Ehrenvorsitzende und von allen geschätzte Oberstleutnant a. D.
Krumsiek. Er führt durch die wechselvolle Geschichte der Kameradschaft und nennt
besondere Höhepunkte noch einmal das erste und achte Bundestreffen des Waffenringes
Deutscher Pioniere. Präsente von Stadt, Bataillon und Vereinen erinnern auch heute noch, als
äußeres Zeichen, an diesen denkwürdigen Tag, der Gäste und Mitglieder bis zum frühen
Morgen in geselliger Runde vereinte.

Zum dritten Mal, vom 1. bis 2.10.1982, wird Holzminden Treffpunkt für eine
Mitgliederversammlung des Waffenringes Deutscher Pioniere. Aus diesem Anlass gibt die
Stadt Holzminden einen Empfang. Der Bürgermeister kann zahlreiche Gäste begrüßen,
darunter den Vorstand des Waffenringes, den Inspizienten der Pioniertruppe, den
Kommandeur des Pionierbataillon 1, die Vorstandsmitglieder der Pionierkameradschaft
Holzminden, sowie die zahlreich angereisten Vertreter anderer Kameradschaften und
Einzelmitglieder.

Im Offizierheim in der Böntalstraße findet die Vorstandssitzung und im Vereinslokal
"Felsenkeller" die Mitgliederversammlung mit 17 Kameradschaften und zahlreichen
Einzelmitgliedern statt.
Alle Teilnehmer sind vom Pionierbataillon 1 eingeladen, am 12.Pionierwettkampf auf dem
Wasserübungsplatz teilzunehmen. Der Tag endet mit einem geselligen Biwak auf dem
Landübungsplatz.
Die dreitägigen Feiern zum Jubiläum " 50 Jahre Pionierkameradschaft Holzminden" vom
8. bis 10.6.2001, sind ein herausragendes Ereignis in der Geschichte unserer Kameradschaft.
Die sorgfältigen Vorbereitungen aller Veranstaltungen führen zu einem erfolgreichen Ablauf,
an der viele, aus weiten Entfernungen angereiste Mitglieder, die Vertreter von Stadt und
Landkreis, der Kommandeur des Pionierbataillon 1 mit Offizieren und Unteroffizieren, der
Vorsitzende des WDPi, benachbarte Pionierkameradschaften und viele Gäste teilnehmen.
Die Jahreshauptversammlung mit einem abschließenden Festessen, eine Weserfahrt, die
offizielle Jubiläumsveranstaltung, Totenehrung und die Eröffnung der Sonderausstellung
"Garnisonstadt Holzminden", bleiben für alle Teilnehmer in guter Erinnerung.
Zu allen genannten Ereignissen und dem historischem Hintergrund und Werdegang des
Pionierstandortes Holzminden sind im Traditionsraum (
Maik Schneider Zimmer genannt )
in der Pionierkaserne am Solling umfangreiches Bild- und Schriftmaterial vorhanden und bei Interesse einsehbar.
Eine neue Ära beginnt am 22.Februar 2013, die Medem-Kaserne wird unter Beteiligung einer
Fahnenabordnung der Pionierkameradschaft Holzminden in PIONIERKASERNE AM SOLLING
umbenannt.


Von Friedrich Hedtmann